Emotionales Essen bezeichnet den Drang, seelische Bedürfnisse durch Essen zu stillen und somit mehr Nahrung aufzunehmen als der Körper braucht. Ob jemand übergewichtig oder normalgewichtig ist, spielt dabei keine Rolle. Langeweile, Einsamkeit, innere Unruhe, Nervosität, Anspannung, Traurigkeit, Wut oder Scham - jedes starke Gefühl kann ein Auslöser für den Gang zum Kühlschrank sein. Ein dauerhafter Ausstieg aus einer Essstörung ist nur dann möglich, wenn die tiefliegenden Ursachen des Problems gelöst sind.
Wichtig ist, in der Therapie zu schauen, wo die Diskrepanz ist zwischen dem, wo Sie im Leben stehen und wo Sie gerne stehen möchten. Das Essen ist ja ein Kompensationsmechanismus. Wenn wir uns mit Essen übermäßig belohnen, ist es Ausdruck einer inneren Dysbalance . Es wäre zu kurz gedacht, etwas am Essen oder am Gewicht zu verändern, wenn wir uns in einem Leben befinden, das sich nicht richtig anfühlt. Eigentlich sehnen wir uns ja nach einer grundlegenden Änderung unseres emotionalen Befindens.
Es ist mir sehr wichtig, dass sich Menschen von dem Gedanken lösen: „Wenn ich schlank bin und wenn ich mich gesund ernähre, dann fühle ich mich wieder gut“. Das ist eine Illusion und leider ein Trugschluss. UMGEKEHRT ist es stimmig: Wenn Sie glücklich sind, dann ändert sich automatisch Ihr Essverhalten - und zwar von ganz allein!
In meiner Therapie zielen wir daher nicht auf eine Änderung des Essverhaltens ab, sondern auf den emotionalen Gesamtzustand – das kann inkludieren, im Leben etwas so zu verändern, dass Sie sich wohler fühlen.
Das Symptom Essen kann auch als etwas gesehen werden, was Ihnen dauerhaft helfen kann, ihre emotionale Lage richtig einzuschätzen und Unstimmigkeiten zu bemerken. Auch wenn Sie es mit Hypnose schaffen, das Vielessen loszulassen, kann es wieder auftreten, wenn sich Ihre Lebensumstände abermals zum Negativen verändern. Es kann als Geschenk des Körpers gesehen werden, der Ihnen zeigt, wenn es Ihnen nicht gut geht. Unser Körper ist im Grunde immer auf unserer Seite und möchte uns etwas sagen, wenn es uns nicht gut geht. Im Essverhalten drückt sich also unser Befinden, unsere aktuelle emotionale Lage aus.
Rein kognitiv ist das Essverhalten oft nur bedingt beeinflussbar. Reglementierende Maßnahmen, wie Sport oder
Diäten können nicht greifen, wenn das Problem an der Wurzel weiter bestehen bleibt. Wir alle wissen ja, was gesund ist und wie wichtig Bewegung ist. Daran liegt es also nicht. Wir müssen einfach noch kompensieren, und das ist im Grunde wertvoll. Die Kompensation von negativen Emotionen und einem Leben, das Ihnen nicht so richtig gefällt, obwohl Sie es führen, ist etwas Kluges, weil Sie damit Ihre inneren Spannungszustände ausgleichen können, kurzfristig glücklicher und ruhiger werden und sich besser fühlen.
Man hat festgestellt, dass Menschen, die eine künstliche Magenverkleinerung vornehmen lassen, eine höhere Depressionsrate aufweisen. Wenn man dem Menschen durch eine Magen-Operation die Ressource „Essen“ wegnimmt, dann kann er nicht mehr kompensieren, was sich nicht gut anfühlt. Essen hilft vorübergehend, unliebsame Gefühle einigermaßen zu kompensieren.
Frei sein können wir erst, wenn wir uns unseren Gefühlen stellen, die dem emotionalen Essen voraus gehen, und sie nicht mehr durch Nahrungszufuhr dämpfen.
Und dafür ist die Hypnose das ideale Tool. In meiner Innsbrucker Psychiatrie- und Hypnose Praxis oder im Rahmen einer online Hypnose begleite ich Sie bei tiefgreifenden Veränderungen und beim Wandel Ihrer Lebensumstände, die Ihnen ein glücklicheres, leichteres Leben ermöglichen.